Mongolei

Die Mongolei ist ein Binnenstaat in Asien, sie wird von Russland im Norden und China im Süden begrenzt. Mit einer Durchschnittshöhe von 1580 m über dem Meeresspiegel ist die Mongolei ein Hochland

Regionen

Die Mongolei ist in Aimag genannte Regionen untergliedert, von denen es 20 gibt. Diese Aimags sind in Sum genannte Untereinheiten aufgegliedert, die wiederum Hauptstädte haben. Die kleinste Verwaltungseinheit ist der Bag, wo es in der Regel keine festen Behausungen mehr gibt.

Die Hauptstadt und die umgebende Region ist der Zentral-Aimag. Hier siedelt etwa die Hälfte der sesshaften Bevölkerung. Ulaanbaatar hat im Mai 2007 den 1-Millionsten Einwohner gefeiert. Die Mongolei ist von der geografischen Ausdehnung so groß, dass sie drei Zeitzonen umfasst.

Westmongolei
Altai
Nordmongolei
Changai-Gebiet
Zentralmongolei
Ulaanbaatar
Hauptstadt und Bundesdistrikt.
Gobi
Ostmongolei
Chentii-Gebiet

 

Städte

Die wichtigste Stadt und auch die einzige mit internationaler Flug- und Eisenbahnverbindung ist Ulaanbaatar. Die Stadt zählte im Mai 2007 eine Million Einwohner und ist nicht nur der Sitz der Regierung und praktisch aller Verwaltungseinrichtungen und Behörden, sondern auch die einzige Stadt, die dem Begriff einer Großstadt im westlichen Sinne entspricht. Hier wird sämtlicher Handel mit dem Ausland abgewickelt. Der Bahnhof hat eine Containerverladestation, die gleichzeitig eine Art zollfreies Gebiet ist, in dem die Handelsgüter für den Import vorabgefertigt werden.

Weitere Städte:

Karte von Mongolei
  • Chowd – Die vermutlich grünste Stadt und die wichtigste Stadt im Westen ist Chowd. Mitten in einem Tal des Altai-Gebirges gelegen erfreut sich die Stadt reichlichen Wasservorkommens, auch ist Chowd der Sitz einer Universität, zu der Studenten aus den westlichen, südlichen und östlichen Regionen anreisen, um Fremdsprachen (Englisch, Russisch), Politik, Wirtschaftswissenschaften oder Geologie zu studieren. Hier ist auch die Hauptniederlassung des WWF, der in dieser Region der Mongolei sehr viele Projekte im Bereich Tier- und Naturschutz am Laufen hat.
  • Dalansadgad – Die größte Stadt im Süden ist Dalansadgad, welche mitten in der Gobi-Wüste in einem Ausläufer des Altai-Gebirges liegt.
  • Darchan – Nordöstlich von Ulaanbaatar liegt Darchan. Darchan ist die drittgrößte Stadt der Mongolei und liegt in der Nähe der (vermutlichen) Geburtsstätte von Dschingis Khan. In der Nähe von Darchan liegen große Kohlevorkommen, welche dort im Tagebau gefördert werden.
  • Erdenet – Etwa 400 km nordwestlich von Ulaanbaatar liegt die zweitgrößte Stadt des Landes, Erdenet. Hier ist eins der weltweit größten Molybdänvorkommen und eine der größten Kupferminen Asiens. Die Erlöse aus dem Kupferbergbau machen etwa 70% der Staatseinnahmen der Mongolei aus, was die Wichtigkeit dieser Stadt (300.000 Einwohner) unterstreicht. Molybdän ist ebenfalls ein gefragtes Edelmetall, welches zur Herstellung von rostfreiem Stahl und für Hochtemperatur-Supraleiter verwendet wird.
  • Hovd – Eine historische Stadt an der Kreuzung der traditionellen Mongolen und Kasachenkultur. Hovd liegt etwa 50 km vom höchsten Berg der Mongolei entfernt, dem „Freundschaftsgipfel“, Nairamdal Orgill
  • Bajan Ölgii – Die am weitesten im Westen gelegene Stadt ist Ölgii, hier wird schwerpunktmäßig der Im-/ Exporthandel mit Kasachstan abgewickelt. Dies ist auch die kälteste Stadt der Mongolei mit einer Durchschnittstemperatur von -0,5 Grad und einer Höhe von 1700 Metern ü. NN. Die Stadt ist von bis zu 3000 Meter hohen Bergen umgeben, die leicht zu erreichen und besteigen sind. In der Nähe liegen zwei Naturschutzgebiete und der Uvs See.
  • Ondorkhaan – liegt 340 km östlich von Ulaanbaatar und ist innerhalb von 4 Tagen auf einer gut ausgebauten Straße per Fahrrad zu erreichen.
  • Tsetserleg
  • Ulaangom
  • Uliastai – eine im Aufbau befindliche Industriestadt in der Mitte der Mongolei. In der Nähe werden Goldvorkommen vermutet.

Weitere Ziele

Praktisch alle Sehenswürdigkeiten der Mongolei liegen außerhalb der Städte. Jedes Tal, jeder Berggipfel, jede Passstraße kann eine besondere Attraktion darstellen.

Der vielleicht interessanteste Ort ist der Gurvan-Saichan-Nationalpark in der Nähe von Dalansadgad. Hier ist eine der größten Fundstätten von Dinosaurierknochen weltweit zu finden. Es handelt sich um eine Sandsteinformation, die durch natürliche Erosion diese Dinosaurierknochen freigibt, welche weltweit angereiste Forscherteams beschäftigen.

Eine halbe Tagesreise westlich von Dalansadgad liegt ein Gletscher mitten in der Wüste und noch drei Stunden weiter (ca. 100 km) liegt Khohgoryn Els, die größte Sanddüne der Welt mit ca. 120 km Länge, 30 km Breite und 200 Meter Höhe.

Im Norden der Mongolei liegt der Khovsgol-See, einer der größten Binnenseen der Mongolei, umgeben von einem Naturschutzgebiet, das bis an die russische Grenze reicht. Geologen vermuten, dass in der Vergangenheit der See mit dem Baikalsee zusammen verbunden war. Der See ist für Wanderer gut geeignet, und es bieten sich auch Touren an, die mehrere Tage hauptsächlich zu Pferde absolviert werden. Im Nordosten leben die Saatan, das sind Rentiernomaden, deren Gebiet man nur mit einer Sondererlaubnis besuchen darf.

200 km südlich des Khovsgol-Sees liegen die Heißwasser-Quellen von Dschargalant. Der Naturpark liegt leider abseits der Fernstrecken und ist praktisch nur per organisierter Tour zu erreichen. Nicht weit davon weg sind die Orchon-Wasserfälle, die ebenfalls sehenswert sind.

Wer bergsteigerische Ambitionen hat, kann sich in der Umgebung von Chowd und Bayan Olgii austoben. Der höchste Gipfel der Mongolei liegt eine Tagesreise von Chowd entfernt und ist etwas mehr als 4000 Meter hoch. Anfänger kraxeln lieber am Rand von Bayan Olgii herum, hier kommt man auch ohne spezielle Ausrüstung aus.

Das wohl schönster Kloster ist das Amarbayasgalant-Kloster in der Gebirgssteppe der Selenge, zwischen Darchan und Erdenet. Es ist mit dem Auto oder nach vier Tageswanderungen am Orchon Fluss von Darchan aus erreichbar. Das aktive Kloster ist für Besucher zugänglich. Neben dem Kloster kann man in zwei Ger-Camps (Jurten-Camps) auch unangemeldet übernachten. Kosten ca. 25 Euro mit guter Vollverpflegung (Stand 2011).

Hintergrund

Die Mongolei hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Die vielleicht erste Erwähnung der kriegerischen mongolischen Reitertruppen finden sich in den Chroniken von Sima Qian, einem Chronisten der etwa ein Jahrhundert nach Qin Shi Huangdi lebte, dem legendären ersten Kaiser von China, gestorben etwa 200 v. Chr. Schon in der damaligen Zeit bauten die chinesischen Staaten Mauern, welche sich entlang der heutigen Grenze Chinas und der Inneren Mongolei hinzogen.

Die Mongolei hatte im 13. Jahrhundert durch politische Hochzeiten und taktische Beschlüsse einen Nichtangriffspakt mit Tibet abgeschlossen was dazu führte, dass der tibetische Buddhismus die neue Staatsreligion der Mongolei wurde. Es gab auch einen regen Austausch zwischen tibetischen und mongolischen Persönlichkeiten, und aus dieser Zeit datieren die ersten tibetisch-mongolischen Wörterbücher. Auch entwickelten die Tibeter eine Schrift, die sich aber nicht durchsetzen konnte.

Man nimmt das Jahr 1206 als das Geburtsjahr Dschingis Khans an, der als Nationalfeiertag in der Mongolei gefeiert wird. Er einigte viele der zerstrittenen Völker und festigte die Macht der Mongolen im asiatischen Raum. Genaueres ist nicht schriftlich überliefert, aber aus mündlichen Überlieferungen wurde letztendlich die geheime Geschichte der Mongolen niedergeschrieben, welche eine ergänzende Quelle zu den spärlichen Informationen aus der damaligen Zeit ist.

Dschingis Khan eroberte Nordchina und besiegte in steter Folge befestigte Städte und unterwarf den König des damaligen nördlichen Chinas. Er starb im Alter von ca. 65 Jahren, und er hinterließ seinen Nachkommen ein Reich, das nach weiteren Eroberungen seines Sohnes Ögödei und seines Enkels Khubilai (ein Zeitgenosse Marco Polos) eine gewisse territoriale und politische Stabilität erreichte.

Dieser Prozess zog sich über vielleicht 50 Jahre hin. Allerdings waren die Mongolen nach Zeiten der Ruhe wieder auf neue Eroberungen aus und nachdem sie diverse persische Städte vernichtet hatten, fielen sie im 14. Jahrhundert in Westeuropa ein und unterwarfen Georgien und Russland, welche mehrere hundert Jahre lang Tributzahlungen leisten mussten. Erst im 16. Jahrhundert zerfiel das mongolische Reich zunehmend. Im 17. Jahrhundert blieb praktisch nur noch ein Rumpfstaat auf dem Gebiet der jetzigen Mongolei zurück.

Im 18. und 19. Jahrhundert war die Mongolei fest in den Fängen Chinas – die Wirtschaft und die Verwaltung wurde durch gehasste chinesische Ambans, eine Art Gouverneur in eroberten Gebieten, kontrolliert. Die zunehmende Ausbeutung der Bevölkerung und Übervorteilung durch chinesische Kaufleute führte zu einer dramatischen Reduzierung der Lebensqualität.

Im Jahr 1911 wurde die erste chinesische Republik ausgerufen und der letzte Kaiser in der Verbotenen Stadt interniert. Zu dieser Zeit formierte sich auch eine Unabhängigkeitsbewegung in der Mongolei, die unter westlicher Einflussnahme letztendlich zur Ausrufung der Volksrepublik Mongolei durch Sukhbataar führte. Sukhbataar wird heute noch als Held verehrt, wenn auch die Hauptrolle in der Zuwendung zur neu entstandenen russischen Republik eher russischem Einfluss zuzuschreiben ist. Mitte der 1930er Jahre wurde mit brutaler Gewalt der Kommunismus in der Mongolei durchgesetzt, die Ausübung von Religion verboten und praktisch alles zwangskollektiviert.

Da auch in China zu der damaligen Zeit Bürgerkrieg herrschte, war Russland stark dran interessiert, sein Territorium im Südosten gegenüber China mit einem „Bruderstaat“ zu verstärken. Mit einher ging eine Alphabetisierungskampagne und die Ausbildung von Ingenieuren und Technikern in Russland. Nachdem 1949 Mao die Volksrepublik China ausgerufen hatte, fiel auch der Südteil der Mongolei an China.

In den 1960er und 1970er Jahren wurden gewaltige Anstrengungen unternommen, um aus der Mongolei einen Industrie- und Agrarstaat zu machen. Da das harte Klima aber keine intensive Landwirtschaft erlaubt, waren diese Versuche im Bereich der Landwirtschaft zum Scheitern verurteilt und die Industrie litt gewaltig unter der fehlenden Infrastruktur zum Transport von Rohstoffen und Fertigerzeugnissen.

Mit dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1990 und der Gründung der GUS erklärte sich die Mongolei kurz nach der Wiedervereinigung Deutschlands für unabhängig. Nun von russischer Unterstützung und Förderung abgeschnitten, zeigte sich, dass praktisch alle Industriebetriebe und 90 % aller landwirtschaftlichen Betriebe alleine nicht überlebensfähig waren und nach kurzer Zeit sämtliche Technik ausfiel.

Es blieb nur eine Rückbesinnung auf die nomadische Viehzucht und auf die Hoffnung, dass die Staatengemeinschaft der Welt Hilfestellung geben würden. Die Weltbank und einige Staaten engagierten sich sehr stark in Entwicklungshilfe, die Viehherden wurden wieder in Privatbesitz überführt und nach einer schwierigen Übergangszeit hat die Mongolei seit 2006 einen ausgeglichenen Staatshaushalt und eine stabile politische und wirtschaftliche Situation erreicht. Seit 2006 betrug die Inflation nur wenige Prozent. Zur Information: 2005 war der Umtauschkurs Tugrik/ Euro 1200:1, 2006 war es 1500:1, und 2007 etwa 1550:1.

Der Einfluss des Nomadentums ist auch heute noch ein prägendes Element des mongolischen Alltages, des Brauchtums und der Sprache. Das jahrtausendelange Trotzen gegenüber dem rauen Klima, dem absoluten Ausgeliefertsein gegenüber den Naturgewalten und die äußerst dünne Besiedelung des Landes haben eine ganz besondere, liebenswerte Mentalität hervorgebraucht die diese Besonderheit dieses Landes ausmacht.

Anreise

Einreisebestimmungen

Zur Einreise benötigen Mitteleuropäer – abgesehen von deutschen Staatsbürgern, die ohne Sichtvermerk 30 Tage einreisen können – ein Visum . Dieses wird durch die jeweilige mongolische Botschaft bzw. das mongolische Konsulat ausgestellt. Für nicht-touristische Aufenthalte, die länger als einen Monat dauern sollen, muß sich der Antragsteller mindestens sechs Wochen im voraus an die Einwanderungsbehörde in Ulan Bator wenden. Nachdem eine positive Bescheidung erteilt wurde, ist mit der entsprechenden Bescheinigung eine Visum beim zuständigen Konsul zu beantragen, das gewöhnlich innerhalb von fünf Arbeitstagen erteilt wird.
Insbesondere Fahrradreisende tun sich mit den 30-Tage-Aufenthalten/Visum etwas schwer, weil die Verlängerung normalerweise nur in Ulan Bator gemacht wird, und ansonsten die einzige Strecke für ein 30-Tages-Visum die Nord-Süd Straße von Russland nach China ist. Bei Aufenthalten über dreißig Tagen besteht zusätzlich noch Meldepflicht innerhalb der ersten Aufenthaltswoche. Die auch für Aufenthaltsverlängerungen zuständige Ausländerbehörde liegt in der Nähe des Flughafens und ist mit der Buslinie 11 oder 21 relativ einfach zu erreichen. Die Busse sind mit „Niseh“ bzw. „Нисэх“ beschildert. Kostenpunkt ca. 30-40 US$.

Zuständig sind:

  • In der BRD: Konsularabteilung der BotschaftHausvogteiplatz 14, 10117 Berlin. E-Mail: Auch für in der BRD lebende Nicht-Deutsche. Deutsche, die visumsfrei eingereist sind, können im Lande eine Verlängerung über die erlaubten 30 Tage hinaus beantragen, müssen diesen Antrag aber während der ersten Woche ihres Aufenthalts stellen. Preis: 30 Tage 1 bzw. Einreisen: 60 bzw. 90 €. Transit 55 bzw. 60 €.

„Für Reisende, die ohne chinesisches Visum in die Mongolei eingereist sind und nach China weiterreisen wollen, verlangt die chinesische Botschaft Ulan Bator eine Bescheinigung der deutschen Botschaft, über die Echtheit und Gültigkeit ihres deutschen Reisepasses. Diese ist bei der deutschen Botschaft gegen Gebühr erhältlich.“

  • In Österreich ist keine Antragstellung auf dem Postweg zulässig, Vorsprachen bei der Konsularabteilung der BotschaftTel.+43-1-535 28 07 (13), E-Mail: Antragsformular. Bearbeitungsdauer 7-10 Tage. Preis: wie BRD..
  • In der Schweiz: Section consulaire de l’AmbassadeChemin de Mollies 4, 1293 BellevueTel.(0)22 – 774 19 74.

Für die Ausstellung eines Visums mit bis zu 360 Tagen Aufenthaltserlaubnis ist die Genehmigung der mongolischen Ausländerbehörde erforderlich. Diese kann auch durch einen privaten oder geschäftlichen Gastgeber in der Mongolei eingeholt werden und es ist mit einer Bearbeitungszeit von 1-2 Monaten zu rechnen. Die Gebühren hierfür liegen in Deutschland bei 100 bis 130 Euro.

Es ist auch zu beachten, dass der Einladende sich in einer Kartei wiederfindet und nicht beliebig viele Personen einladen kann, sondern maximal 3 Privatpersonen pro Jahr. Ansonsten ist es auch möglich nach Auskunft der Ausländerbehörde, 6 mal hintereinander auszureisen und mit einem frischen Visum zurückzukommen. Die nächste Botschaft ist allerdings in Almaty, Astana, Irkutsk oder Peking zu finden wobei jeder dieser Orte ca. 2 Tage mit der Bahn entfernt ist.

Wer aus akademischen Gründen sich deutlich länger als 30 Tage in der Mongolei aufhalten möchte sollte das über die Partneruniversität arrangieren. Für eine Geschäftsgründung muss ein Kapital von bis zu 100.000 US$ hinterlegt werden, dann erhält man ein dreijähriges Investorenvisum.

Arbeitsvisa werden grundsätzlich nur als “Entry-Exit”-Visum ausgestellt. Der einladende Arbeitgeber muss dann die Formalitäten erledigen und 20% Ausländersteuer auf das Gehalt entrichten. Mit Ablauf eines befristeten Arbeitsvertrages erlischt die Aufenthaltserlaubnis.

Mit dem Flugzeug

Die Mongolei wird 2017 preisgünstig mit Umsteigen von Turkish Airlines und Air China angeflogen. Deutlicher teurer sind Flüge der mongolischen zivilen Lufttransportgesellschaft MIAT, sowie von Aeroflot, Air Haian oder Air Korea.

Von Deutschland aus bietet MIAT Direktflüge ab Berlin-Tegel und (saisonal) Frankfurt. Aeroflot fliegt via Moskau mit Umsteigen nach Ulaanbaatar und Air China via Peking nach Ulaanbaatar. Wer des Mongolischen mächtig ist, findet auf miat.mn schon mal Sonderangebote UB-Berlin für 350 Euro.

Insgesamt bietet MIAT mit ca. sieben bis acht Stunden die kürzeste Flugzeit und die einzige echte Direktverbindung von Deutschland. Der Service, Essen und Getränke der MIAT sind ausgezeichnet. Man fliegt nach Deutschland mit Maschinen, die der von Lufthansa Technik gewartet werden.

Mit der Bahn

Express Moskau–Peking auf der Transmongolischen Eisenbahn

Die An- und Einreise per Bahn ist von Moskau oder Peking aus möglich. Es handelt sich hierbei um die Strecke Moskau-Peking der Transsibirischen Eisenbahn. Besonders sehenswert sind die Abschnitte Irkutsk–Ulaanbaatar und Ulaanbaatar-Peking.

Wenn man die Reise in Ulaanbaatar beginnt, zahlt man nur einen Bruchteil dessen, was in Moskau oder Peking verlangt wird (Ulaanbaatar–Moskau ca 100-120 US-$ im Liegewagen). Es wird empfohlen, mit einem mongolischen Zug zu fahren, da dieser sowohl vom Service, dem Preis-Leistungsverhältnis und den hygienischen Bedingungen den russischen und chinesischen Zugabteilen überlegen ist.

Wenn die Ausreise ebenfalls per Bahn erfolgen soll, ist es überlegenswert, diesen Abschnitt erst in der Mongolei zu buchen, da hier die Preise etwas günstiger sind.

Tickets für die internationalen Züge gibt es nicht im Bahnhof selbst, sondern in einem etwas abseits gelegenen Gebäude der Bahn. Am besten man lässt sich die Transsib Karten und die für den Zug nach Peking vom Hotel oder Guesthouse besorgen. Wer aber keine Karten kriegt, muss nicht in Panik ausbrechen, täglich fahren Züge nach Samin Uud/ Erlian (dort geht es dann per Bus nach Peking) oder zur russischen Grenze. Einige Züge fahren nur von UB nach Irkutsk, aber von dort aus gibt es mehrfach täglich Anschluss nach Moskau.

Abseits der Transsib-Durchquerung der Mongolei bietet die Bahn noch lokale Züge an, die zwischen Samin Uud und UB verkehren, bzw. von Ulaanbaatar zur russischen Grenze. Diese Züge halten an jeder Ortschaft die einen Bahnhof hat.

Es gibt mittlerweile mehrere kleine Abzweigungen von der Hauptstrecke, von denen die bedeutendsten die Strecke nach Erdenet und nach Darchan sind, die auch täglich angesteuert werden. Die anderen Verzweigungen sind ein- bis zweimal pro Woche zu erreichen.

Es gibt seit 2008 eine wieder in Betrieb genommene Bahnstrecke zwischen Tschoibalsan und Russland. Dort soll ein Grenzübertritt für Ausländer möglich sein.

Mit dem Bus

An Straßen-Grenzübergängen stehen für Ausländer folgende Übergänge zur Verfügung: Mongolisch-russische Grenze (tgl. 8.00-19.00 Uhr): Altanbulag/Khiagt (Selenge Aimag) und Tsgaan-Nuur/Tashanta (Bayan Ulgii Aimag). Mongolisch-chinesische Grenze: Zamynd-Uud/Ereen (Dornod Aimag), täglich von 9.00-19.00 Uhr. Es existieren zwar noch etliche weitere Grenzübergänge, welche aber nur für Bürger der angrenzenden Länder offen sind bzw. speziell für die westliche Landesgrenze Genehmigungen der russischen und der mongolischen Behörden, Grenztruppen und andere erfordern, sprich es ist so gut wie unmöglich.

Man kann von Russland aus oder auch von der chinesischen Grenzstadt Erlian mit dem Bus nach Ulsanbaatar fahren. Ebenso gibt es von Ulasnbaatar aus Busverbindungen in alle Landesteile, wobei aber nur die umliegenden Städte Darchan, Erdenet, Arvaicheer und Bayanhongor fast täglich angefahren werden. Darhan und Erdenet werden auch mit großen komfortablen Bussen angefahren, weiter entfernte Stäte mit zwölfsitzigen Kleinbussen aus russischer Produktion.

Es gibt eine Nordwestroute, die über die Städte Arvaiheer, Uliastai, Chowd nach Bayan Olgii in den Westen führt und eine Südwestroute, die über Arvaicheer, Bayanhongor, Altai, Chowd nach Bayan Olgii führt. Andere Ziele sind teilweise nur nach mehreren Tagen Warten oder gar nicht erreichbar.

Auf der Südroute wird Mandalgov und Dalansadgad angefahren (Richtung China), auf der Nordroute liegen keine großen Städte.

In den einzelnen Städten gibt es offizielle Busbahnhöfe (Sochid Teerin Gasar), wo am späten Nachmittag, meist zwischen 16 und 20 Uhr Busse in die jeweils nächstgelegene Aimaghauptstadt fahren. Pro Tag schafft man vielleicht 300 bis 400 Kilometer, das sind dann zwischen fünf und 16 Stunden Fahrt. Die Fahrt wird auch erst aufgenommen, wenn ca. 12-15 Fahrgäste zusammengekommen sind, notfalls erst am nächsten oder übernächsten Tag. Ansonsten hat auch jede große Stadt ein Marktviertel, in dessen Nähe auch immer Bus- und Jeepfahrer auf Fahrgäste warten.

Mit dem Fahrrad

Die Anreise mit dem Fahrrad ist derzeit für Ausländer nur über die im Abschnitt „Bus” genannten Grenzübergänge möglich.

Das Passieren der russisch-mongolischen Grenze auf dem Fahrrad ist untersagt, auch wenn Ausnahmen berichtet werden (Stand 2016). Es wird erwartet, dass man ein KFZ nutzt. Oft ist die Mittfahrt mit einem LKW möglich.

An den den Übergängen sind „Taxis“ tätig, die für Preise zwischen 10 und 20€ pro Person mit Rad (2016) den Transfer anbieten und meist von den Beamten selbst gerufen werden. Deren Dienste zu nutzen ist auch von Vorteil, da sie bevorzugt abgefertigt werden und meist auch bei der Abwicklung der Formalitäten behilflich sind.

Mit dem Schiff

Es gibt keine Binnenschifffahrt für Passagiere, die einzige Schiffsverbindung, die die Mongolei aus dem Ausland hat, führt über den Khovsgol-See im Norden des Landes und dient in der eisfreien Zeit zwischen Juni und Oktober dem Warenaustausch und dem Rohstofftransport.

Mobilität

Für Autofahrer gilt die 0,0 Promillegrenze. Private Taxis verlangen, noch mehr als in anderen Staaten Zentralasiens, von Ausländern Phantasiepreise.

Trampen: Die meisten Menschen in der Mongolei besitzen kein Auto. Nur in den Innenstädten werden Autos gefahren, aber diese würden in Deutschland wohl kaum mehr durch den TÜV kommen. Unabhängig davon kann man sich in Ulaanbaatar einfach an die Straße stellen und versuchen ein Auto anzuhalten. Für vergleichsweise geringe Preise wird man dann zu seinem Ziel gebracht, falls man Mongolisch oder Russisch beherrscht. Den Preise sollte man im Vorfeld verhandeln. Für die Strecke Flughafen-Innenstadt zahlt man etwa 5000 T (Stand 2006). Dieser Preis ist deutlich gestiegen, auch wenn man vom Flughafen aus in die Stadt trampen möchte, muss man ungefähr 15000 T einrechnen (Stand 2016).

Fahrrad: Das Fahrradfahren in der Mongolei ist recht schwierig. Die schlechten Straßen und die manchmal schlechte Wasserversorgung machen jede Radreise zu einem Abenteuer. Es gibt einige wenige gut ausgebaute Straßen, eine führt direkt vom nördlichen Kyachta über Ulaanbaatar nach Süden, nach Samiin Uud. Weitere Straßen, die auch für Radfahrer praktikabel sind – sprich asphaltiert – führen nach Erdenet und Bayanhongor. Alles andere ist Piste, Wüste oder Steppe. Ersatzteile sind in den Provinzhauptstädten auf dem örtlichen Markt zu kriegen, aber abseits davon nicht. Rings um die Aimaghauptstädte gibt es jeweils 40-50 km Betonplattenstraßen, hin und wieder ist die Straße auch asphaltiert. Weiter im Landesinneren kann man, wenn überhaupt nur planierte Wüstenpisten erwarten.

Nahverkehr: Man muss zwischen dem Nahverkehrswesen in Ulaanbaatar und dem Rest des Landes unterscheiden. In Ulaanbaatar fahren von morgens ab 6 Uhr bis ca. 22 Uhr abends im Minutentakt Busse, es gibt auch elektrisch betriebene Buslinien auf den Hauptstraßen. Es verkehren auch noch Minibusse, die in die etwas entfernteren Stadtteile fahren. Diese Minibusse gibt es auch in den größeren Städten.

Fernverkehr: Da in der Mongolei nur knapp 2,5 Millionen Menschen leben, gibt es keinerlei ausgeprägte Infrastruktur für öffentliche Verkehrsmittel. Sämtliche Fernbuslinien werden von Familienunternehmen betrieben, die oft nur einen einzigen Bus im Einsatz haben. Die Aimaghauptstädte sind alle per Flugzeug ein- bis zweimal wöchentlich zu erreichen, auch gibt es private Fluggesellschaften die Hubschrauber oder kleine Propellerflugzeuge zur Verfügung stellen und Linienflüge in die größeren Städte im Landesinneren. Für Busreisen gibt es zwar ein staatlich geregeltes Transportwesen, aber je weiter man sich von der Hauptstadt entfernt, desto weniger finden deren Regelungen Anwendung und desto abenteuerlicher sind die Zuladungen und Füllzustände. Kleinere Städte lassen sich, wenn überhaupt, nur mit privaten Jeeps erreichen, wobei man entweder wartet bis genügend Passagiere zusammenkommen oder man alleine für die nicht unerheblichen Fahrtkosten aufkommen muss. Nördlich und südlich von UB sowie nach Erdenet kann man mit der Eisenbahn fahren, ein bis zwei mal pro Tag. Dazu braucht man Zeit – manchmal vier Stunden für 100 Kilometer – und Toleranz für Überfüllung – mit bis zu 20 Personen im 8er Abteil.

Für kürzere Strecken kann man auch auf Motorrädern mitfahren. Neuerdings fahren auch immer mehr Menschen mit dem Fahrrad. Mittlerweile gibt es auch autofreie Sonntage, einer davon war der 29.4.2007. Für Touristen gibt es relativ gut organisierte Touren von Reiseunternehmen, die in Ulaanbaatar ansässig sind. Diese Reiseagenturen bieten für Einzelreisende, kleine und größere Gruppen Fahren ins Landesinnere an, wobei auch für Unterkunft, Verpflegung und für eine englischsprachige Begleitung gesorgt ist.

Sprache

Die Landessprache ist Mongolisch. Eine Verständigung ist selten auch auf Deutsch, Russisch oder Englisch möglich. Wenn das alles nicht geht, hat ein Lächeln noch immer weiter geholfen.

Das Mongolische gehört zur Familie der Ugro-Altaiischen Sprachen, und unterteilt sich in etwa zehn Dialekte, die in den angrenzenden Ländern teilweise gesprochen werden. Der Lernaufwand ist relativ hoch, da diese Sprache keinerlei Gemeinsamkeiten im Vokabular (außer bei wenigen Fremdwörtern) hat und selbst vom Satzaufbau und Grammatik her sich vollkommen von anderen Sprachen unterscheidet.

Das Mongolische wird mit einem leicht erweiterten kyrillischen Alphabet geschrieben, von dem es auch eine lateinische Umschrift gibt und es existiert eine vertikal geschriebene Schriftsprache, der Uighur-Schrift. Diese fand in der Mongolei bis Mitte der 1920er Jahre Verwendung und wird bis heute in der autonomen Provinz Innere Mongolei (China) benutzt. Die Uighur-Schrift lässt sich auf die heute gesprochene Umgangssprache nur noch schwer anwenden, da sie seit dem 14. Jahrhundert praktisch unverändert im Gebrauch ist, aber die Sprache sich weiterentwickelt hat.

In der Mongolei wird Mongolisch, genauer der Khalha-Dialekt als Amtssprache benutzt, auch wird sämtlicher Unterricht an den staatlichen Schulen und der Universität auf Mongolisch erteilt, so dass dieser Dialekt auch gleichzeitig eine Umgangssprache für alle in der Mongolei lebenden Volksgruppen ist.

Im Norden werden oiratische und burjatische Dialekte gesprochen, der gesamte Westen der Mongolei von Bayan Olgii bis zur Grenze ist kasachischsprachig. Praktisch alle älteren Mongolen sprechen oder verstehen auch Russisch, und im Osten sind mandschurische Dialekte weit verbreitet.

Der Unterricht an der Universität wurde vor längerer Zeit von Russisch auf Mongolisch umgestellt, auch gibt es Bestrebungen, Englisch als Fremdsprache einzuführen. Aufgrund reger Handelsbeziehungen zu Russland und China werden die beiden Sprachen im Handel ihre Bedeutung beibehalten.

Kaufen

In Ulaanbaatar gibt es wirklich alles, auch Importwaren und Hightech-Artikel. Vereinzelt wird sogar eine Bezahlung mit Kreditkarte angeboten. Die Preise sind so gut wie immer ausgezeichnet und nicht verhandelbar. Man kann auch mit Devisen bezahlen und kriegt das Wechselgeld dann in der Landeswährung zurück.

Außerhalb von Ulaanbaatar gibt es in jeder Aimaghauptstadt Marktviertel, in denen man sich mit Lebensmitteln, Kleidung und einfacheren technischen Geräten versorgen kann. Es gibt auch kleinere Geschäfte, die meist eine Auswahl an Getränken und abgepackten Lebensmitteln haben und den einen oder anderen handwerklichen Artikel anbieten. Hier ist Barzahlung angesagt, Kartenterminals sind gänzlich unbekannt.

Viele Kosmetikartikel werden aus Europa, Japan oder China importiert, wie auch sämtliche technische Artikel, und es sind auch westliche Preise dafür zu erwarten. Kleidungsstücke lassen sich sehr günstig einkaufen, auch sind Maßanfertigungen für relativ wenig Geld möglich.

Überraschend ist das große Angebot von deutschen Lebensmitteln. So findet man in allen Supermärkten und auch in den kleinen Läden die bekannten Produkte von Edeka, Rewe und Co. In den modernen Einkaufszentren von UB, z. B. im State Department in der Peace Avenue, gibt es Bio-Regale mit fast ausschließlich deutschen Marken (Naturkind, Gut und gerne….).

Küche

Das ist ein Thema, über das man Bücher schreiben könnte. Da die Kultur nomadisch geprägt ist, bilden wie in vielen anderen nomadischen Kulturen Fleisch und Milchprodukte die Hauptgrundlage der Ernährung.

So besteht auch die mongolische Küche überwiegend aus Fleisch, tierischen Fetten und Milchprodukten. Als Europäer ist man im ersten Moment geschockt über den Geschmack der Produkte, alles schmeckt irgendwie „hochkonzentriert“. Aber das liegt nur daran, dass wir als Europäer es nicht mehr kennen, bzw. es uns von der Lebensmittelindustrie abgewöhnt wurde, das Fleisch oder Milch oder Joghurt einen Eigengeschmack haben. Hier in Deutschland wird alles pasteurisiert, homogenisiert und standardisiert. In der Mongolei lebt ein Schwein nicht nur sechs Monate und es bekommt kein Kraftfutter aus der Retorte, sondern es lebt im Freien und frisst den ganzen Tag nur Kräuter und Gewürm. Das merkt man diesem Fleisch auch an, egal welches Tier man isst. Man kann dort Fleisch auch ohne Gewürze zubereiten und es hat trotzdem Geschmack. Genauso verhält es sich mit den Milchprodukten oder dem Gemüse (Kartoffeln, Kohl, Möhren, Tomaten und Zwiebeln, alles andere ist Importware aus China und schmeckt nur nach Wasser). Wer einmal mongolische Tomaten oder Tomatensaft aus mongolischen Tomaten gegessen oder getrunken, wird dieses Erlebnis nie vergessen. Natürlich sehen die Tomaten nicht so aus wie unsere Supermarkttomaten, aber der Geschmack ist einmalig.

Typische mongolische Speisen:‘

  • Boozz (Teigtaschen mit Fleisch gefüllt und gedämpft)
  • Hushuur (wie oben nur frittiert)
  • Zöwin (Nudeln mit Möhren und Kohl gebraten)
  • Lapscha (mongolische Nudelsuppe)
  • Hutzei-Suppe (Glasnudelsuppe mit Fleisch, Kartoffeln, Möhren, Kohl, Fleischbällchen und Speck)
  • Borzock (In Fett ausgebackener süßer Teig)
  • Aaruul (getrocknete Milch oder auch Betonquark genannt)

Milch wird auch in der Mongolei grundsätzlich gekocht, und ist aus diesem Grunde im mittleren Landesteil vollkommen unbedenklich. Im Umkehrschluss gibt es aber auch weder Käse, noch Joghurt. Im kasachisch geprägten Landesteil Bayan Ölgii gibt es vielerorts noch Rohmilchprodukte wie Buttermilch, Käse und Joghurt. Da die Menschen dort aber auch Wert auf Qualität legen ist die Bekömmlichkeit dieser Speisen gesichert.

In Ulaanbaatar gibt es einen deutlichen Trend zu mehr vegetarischen und veganen Speisen. So gibt es am zentralsten Platz, dem Sukhbaatar Square ein veganes Restaurant der Kette Loving Hut mit Gerichten, bei denen traditionelle, mongolische Küche und vegane Zubereitung kreativ verbunden wurde.

Allgemeine Grundregeln zum Essen und Trinken. Folgende Hinweise sind als Hilfestellung für den „verweichlichten“ Europäer gedacht:

  1. Wasser aus der Leitung immer abkochen oder filtern.
  2. Immer etwas Schnaps dabeihaben, da der europäische Körper diese naturbelassenen Lebensmittel nicht gewohnt ist und nach jedem Essen einen „Doppelten“ nehmen. Es ist auch ein weit verbreiteter Brauch, Wodka gemeinsam zu trinken. Lediglich besagter kasachischer Landesteil kommt ohne Alkohol aus.
  3. Niemals Essen oder Trinken oder Einladungen dazu ablehnen, vor allem nicht auf dem Land bei Nomaden.
  4. Wer Airag (vergorene Stutenmilch) probieren will, immer genug Toilettenpapier mitnehmen. Der obligatorische Durchfall nach dem erstmaligen Genuss ist nicht schädlich, sondern gesund, wie die Stutenmilch überhaupt. Bei einer Airagkur kann der Durchfall auch eine Woche anhalten, dann nur genügend trinken (vor allem Stutenmilch)!
  5. Wenn man genug gegessen hat, sollte immer ein Rest im Teller übrig bleiben. Dann wissen die Gastgeber, dass es ausreichend war.

Nachtleben

Es gibt in Ulaanbaatar praktisch alle Vergnügungsmöglichkeiten, die es auch in anderen Großstädten gibt. Unter den Diskos sei nur das UB Palace hervorgehoben, und der Club The Strings im Stadtviertel Bayangol. Es gibt noch viele kleinere Tanzschuppen, die in der Innenstadt und im Uni-Viertel liegen und gerade mal genug Platz für ca. 50 Leuten bieten.

In der Innenstadt sind die Biergärten von Khan Bräu und einer weiteren Brauerei zu finden, es gibt viele weitere Möglichkeiten, z.B. das Great Mongol neben dem Staatszirkus oder das Irish Pub.

Fast jeden Abend gibt es Veranstaltungen in der Staatsoper, und häufige Vorführungen im Staatstheater. Entlang der Peace Avenue gibt es noch viele kleinere Clubs, Restaurants und Gaststätten die meist bis Mitternacht aufhaben.

In der Stadtmitte ist das Tengis Kino angesiedelt, wo in drei Kinosälen meist nachsynchronisierte Filme aus Indien oder Blockbuster laufen.

Nachts sollte man nicht alleine zu Fuß unterwegs sein, weil immer wieder Betrunkene anzutreffen sind die relativ aufdringlich werden können. Da im Frühjahr 2007 der öffentliche Alkoholkonsum außerhalb von Restaurants verboten wurde, hat dieses Phänomen auch stark abgenommen.

Unterkunft

Ulaanbaatar bietet mehrere große Hotels, in denen man für westliche Preise auch westlichen Komfort erwarten kann. Das bedeutet insbesondere saubere Bettwäsche, elektrisch erzeugtes Warmwasser (seit Mai 2007 wurde die öffentliche Warmwasserversorgung komplett abgestellt), Telefon und Internet, Restaurants, eine Reinigung, und vor allem Ruhe.

Für Budgetreisende bieten sich die vielen Guesthouse genannten Einrichtungen an, die bereits ab vier $ pro Nacht Gemeinschaftsunterkünfte anbieten. Einzel- oder Doppelzimmer sind hier für 15-20 $ pro Tag zu erwarten.

Auch bieten vereinzelt Privatleute Unterkünfte an, das ist dann meist ein möbliertes Zimmer für 10 bis 20 $ am Tag.

Im Landesinneren sind komfortable Hotels unbekannt. Selbst die teuersten Hotels sind verdreckt, Warmwasser gibt es nur im Winter und saubere Toiletten sind eine Seltenheit. Auch muss man vereinzelt damit rechnen, als Ausländer eine andere Preisliste gezeigt zu bekommen.

Es gibt in Chowd, Bayanhongor und Bayan Olgii motelähnliche Etablissements für ca. fünf $ pro Übernachtung. Man duscht in öffentlichen Duschhäusern, dort ist auch immer ein Friseur anzutreffen. In einigen Städten ist es besser, ein Zelt mitzunehmen und außerhalb der Stadt zu campen, weil die billigsten Unterkünfte in den Provinzstädten mit acht bis zwölf kettenrauchenden betrunkenen Mongolen bevölkert sind.

Camping ist landesweit erlaubt und man hat in der Regel auch seine Ruhe. In Chowd sei das Chowd Hotel erwähnt, in Bayan Olgii kommt man im Basteau ganz gut unter, und in Altai gibt es das Altai Hotel, in dem man auf Mongolisch etwas herumdiskutiert und dann nicht mehr den Touristenpreis bezahlt.

Im Sommer sind an vielen Orten Gercamps offen. Hier schläft man in traditionellen mongolischen Zelten, kann dort auch sein Essen zubereiten und es gibt vernünftige Toiletten und Duschen. Dies ist außerhalb von Ulaanbaatar vermutlich auch die schönste Art, zu übernachten wenn man nicht campen möchte.

Lernen

Die Mongolei kennt eine Art Grundschulpflicht, die für jedes Kind eine verpflichtende, vierjährige Schulausbildung vorsieht. Für die Stadtbevölkerung gibt es darüber hinaus Mittelschulen, die nach dem achten oder neunten Schuljahr zu Ende sind und Berufsfachschulen wie der Akademie der MTR (Eisenbahngesellschaft) und vielen privaten Schulen, die auf bestimmte Berufe vorbereiten.

Ulaanbaatar und Chowd haben Universitäten, wo man sich regulär für Studienkurse einschreiben kann. Die Studiengebühren betragen je nach Fach und Einkommen der Eltern 200-400 Euro pro Semester. Die Uni in UB bietet für ausländische Studenten Kurse zum Erlernen oder Vertiefen von mongolischen Sprachkenntnissen an, welche man im Rahmen eines Sprachenstudiums belegt werden können, auch gibt es Angebote im Bereich Agronomie und Ökologie für ein oder zwei Auslandssemester in Kooperation mit anderen Universitäten.

Interessierte können privat Mongolisch lernen wenn man bereit ist, Englisch oder Russisch in Einzelstunden zu unterrichten.

Arbeiten

Die Mongolei hat eine hohe Arbeitslosigkeit, regional bis zu 40%. Das bedeutet, dass viele Menschen sich mit Kleingewerbe und Handlangerdienste ein Zubrot verdienen und bedeutet auch, dass der Zugang zum Arbeitsmarkt für Ausländer fast vollkommen unmöglich ist.

Einzige Ausnahme sind Spezialisten wie Ingenieure oder Sprachlehrer, welche eine befristete Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis erhalten können.

Vereinzelt arbeiten Ausländer auch als Berater oder haben sich selbstständig gemacht. Die einzige, praktikable Möglichkeit ist hier die Mitarbeit in Entwicklungshilfe-Projekten oder als Freiwilliger in einer NGO. Insbesondere sei hier das amerikanische Peace Corps hervorgehoben, das einen Großteil der im Inland tätigen Freiwilligen stellt.

Diese NGO-Tätigkeiten bestehen im überwiegenden Teil aus Englisch-Unterricht, welcher dann in den Schulen zusätzlich zum normalen Unterricht angeboten wird. Es gibt vereinzelt Hilfsprojekte im Agrarbereich und im Naturschutz wo beispielsweise Tiere beobachtet oder gezählt werden.

Feiertage

Datum Name Bedeutung
10.-13. Juli Naadam mongolische Festspiele

Sicherheit

Die Mongolei ist ein relativ sicheres Land. Gewaltdelikte kommen aber nur selten vor, und Touristen werden gelegentlich mal Opfer von Taschendiebstählen oder Trickbetrügereien. Auch bei Reisen ins Landesinnere sind außer besagten Taschendiebstählen keine kriminellen Übergriffe zu befürchten.

Die einzige Gefahr, der man sich abends aussetzt, ist die Belästigung durch Betrunkene. Außerhalb der Hauptstadt sollten Frauen nicht alleine reisen und man sollte keine empfindlichen Wertgegenstände wie Camcorder oder Laptops mitnehmen. Dies wiederum ist eine Empfehlung wegen den größtenteils nicht vorhandenen Straßen bei Überlandreisen in Bussen oder Jeeps – ins Reisegepäck gehört nur was einen tagelangen Ritt in einem Off-roadfahrzeug übersteht.

Gesundheit

Leitungswasser nur abgekocht benutzen und nur gut durchgebratene oder gekochte Speisen verzehren. Von Nomaden in der Steppe angebotenes Wasser wird oft den Flüssen entnommen, die dem zahlreichen Vieh als Tränke dienen, dass dort entsprechen Kot und Urin ablässt. Da zwischen Tag und Nacht teilweise 30 Grad Temperaturdifferenzen auftreten können, sollte man an passende Kleidung denken und sich entsprechend abhärten.

Die in Restaurants angebotenen Speisen sind allesamt unbedenklich, wenn auch nicht immer geschmackvoll.

Einfache Medikamente lassen sich in Ulaanbaatar in Apotheken ohne Verschreibung besorgen, aber es ist nicht zu erwarten daß das Personal Englisch spricht. Spezielle Medikamente, Insulin und anderes MUSS grundsätzlich mitgebracht werden.

Da selbst in Ulaanbaatar nicht mit Krankenhäusern westlichen Standards gerechnet werden kann, sollte man Operationen grundsätzlich zuhause ausführen lassen und eine entsprechende Versicherung dazu abschließen.

In den letzten Jahren wurden pro Jahr bis über 600 Brucellose-Erkrankungen erfasst. Diese bakterielle, fieberhafte Erkrankung kann durch Kontakt mit kranken Tieren (Schafen, Ziegen, Rinder) oder Genuss von nicht ausreichend gekochten Milchprodukten übertragen werden. Vorsicht bei Rohmilch und Rohkäse. Die Mongolei gehört zu den wenigen Ländern, in denen die Pest endemisch ist. Hier wird sie von erkrankten Murmeltieren auf den Menschen übertragen (Murmeltiere sind eine Delikatesse im Gastland).[1]

Es sind Fälle von Tollwut beschrieben. Für Trecking- und/oder Fahrradtouren, bei denen eine sofortige ärztliche Versorgung und Impfung insbesondere nach Tierbissen nicht innerhalb eines Tages sichergestellt werden kann, wird eine vorbeugende Tollwutimpfung empfohlen.

Klima

Das Klima ist extrem. 40 Grad Minus im Winter, nachts, und 40 Grad plus im Sommer. Das zermürbt Mensch und Material, und Besucher des Landes sollten sich drauf einstellen, tagsüber im T-Shirt rumzulaufen und sich nachts in den Polarschlafsack zu verkriechen. Da selbst an einem Tag Unterschiede von 35 Grad tagsüber und 5 Grad nachts auftreten können, sollte man sich entsprechend vorbereiten.

Sandstürme kommen übrigens regelmäßig vor, Hagelstürme in der Wüste und dreitägige Regenfälle, welche das Land teilweise unpassierbar machen, sind im Frühjahr häufige Wetterphänomene. Ansonsten ist Wasser eher rar.

Respekt

Die klassische mongolische Mentalität ist sehr stark auf das Bewahren des Gesichts, auf Integrität und Ehre ausgerichtet. Traditionelle Normen, die aus der nomadischen Tradition stammen wie die Gastfreundschaft, wirken sich im täglichen Leben sehr stark aus.

Das bedeutet zum Beispiel, dass man nie spontane Fotos von Menschen machen kann. Mongolen lassen sich zwar gerne fotografieren, aber vorher wollen sie sich zurechtmachen, nochmal in den Spiegel blicken und sich dann herausgeputzt mit der gesamten Verwandschaft knipsen lassen. Es versteht sich von selbst, dass man insbesondere bei Besuchen bei Nomaden nicht wild drauflosknipst, wenn man ein Ger betritt.

Besonders offiziellen Stellen gegenüber sollte man sehr höflich gegenübertreten und niemals Ungeduld zeigen. Das ist meistens kontraproduktiv und wird von der Gegenseite nicht verstanden. Bei (geplanten) Besuchen sollte man grundsätzlich ein paar kleine Geschenke mitnehmen, das wird erwartet und stößt auf ein wenig Unverständnis wenn man das unterlässt. Auch im alltäglichen Leben muss man sich damit abfinden, dass bestimmte Dinge nicht sofort passieren oder zumindest heute nicht.

Bei spontanen Besuchen, wie es auf Reisen öfters mal vorkommt, sollte man zumindest die Grundformen der Höflichkeit beherrschen, das bedeutet sich eine Stunde Zeit zu nehmen, viel Tee zu trinken, den einen oder anderen Wodka und vom Essen zu probieren. Ein Getränk oder eine Speise komplett abzulehnen, wird als sehr unhöflich betrachtet – wer Wodka nicht mag, tut dem Anstand genüge, indem er daran nippt.

Wer längere Reisen oder Aufenthalte plant, der sollte sich unbedingt mit der Sprache auseinandersetzen. Das hilft über einige Probleme hinweg oder löst sie zumindest, wenn man der richtigen Fragen stellen kann und nicht auf einen Übersetzer angewiesen ist. Die meisten Mongolen wissen, wie schwer es ist, ihre Sprache zu lernen und honorieren es sehr, wenn man sich ein wenig mit ihnen unterhalten kann.

Post und Telekommunikation

Wer mit der Außenwelt Kontakt halten möchte, kann in Ulaanbaatar auf eine Vielzahl unterschiedlicher Möglichkeiten zurückgreifen. Es gibt an jeder Straßenecke Internet-Cafés, wo man Emails schreibt, per Skype oder Messenger telefonieren und chatten kann oder mit relativ günstigen Anbietern nach Hause telefonieren kann.

Handys gehen hier zwar auch, aber das ist teuer, drei bis fünf Euro pro Minute mit einem deutschen Mobilfunkvertrag. Also raus mit der deutschen SIM-Karte, und man kauft sich eine MobilCom Prepaid Karte für ca. 12 Euro. Die kann man dann noch aufladen, eine Minute Mobilfunk kostet etwa vier Cent, wenn man mongolische Nummern anruft und etwa 40 Cent pro Minute nach Deutschland. Es gibt noch ein spezielles Auslands-Guthabenkonto mit dem man dann auf 20 Cent pro Minute runterkommt. Der größte Aufladebetrag ist 10.000 Tugrik, das sind ca. sechs Euro und man kriegt dann 11.000 Einheiten gutgeschrieben.

Wer im Landesinneren unterwegs ist wird nämlich keine Telefonzellen vorfinden. Manchmal ist es hilfreich um sich in schwierigen Situationen helfen lassen zu können oder um Zimmer zu reservieren. Das Mobilfunknetz ist relativ gut ausgebaut und ist im Umkreis aller größeren Städte verfügbar. Das Kaufen einer Karte ist vollkommen unbürokratisch, allerdings verfallen die Nummern nach zwei Monaten und man kann vom Ausland aus nicht angerufen werden.

Literatur

Byambasuren Davaa, Lisa Reisch: Die Höhle des gelben Hundes. Eine Reise in die Mongolei. Piper, Januar 2007, ISBN 3492248608; 173 (Deutsch). Broschiert